Nachdem wir Smilla im Mai in Bautzen abgeholt und anschließend noch zwei Tage an der Ostsee verbracht haben, führte uns unser erster Ausflug nach Jülich. Dort findet nämlich jedes Jahr ein Handwerkerinnenmarkt statt. In der schönen Zitadellenstadt an der Rur (ja du liest richtig, das ist die Ruhr ohne „h“) haben wir ein wunderschönes und super entspanntes Wochenende mit Familie und Freunden verbracht. Am Freitagmorgen haben wir uns gemütlich und entspannt auf den Weg gemacht und waren schon um Zehn Uhr in Jülich. Nahe an der Rur und direkt neben dem Brückenkopfpark liegt ein schöner Wohnmobilstellplatz, auf dem wir uns häuslich eingerichtet haben
Der Wohnmobilstellplatz
- Wir lieben diesen Stellplatz, da man auf der grünen Wiese steht und es zum Teil auch durch Hecken parzellierte Bereiche gibt.
- Jeder Stellplatz hat einen eigenen Stromanschluss und im Einfahrtbereich gibt es eine Entsorgungsstation.
- Auf der einen Seite befindet sich ein Zeltplatz, dessen Sanitäreinrichtungen mitgenutzt werden können und auf der anderen Seite ein JUFA Hotel (also Jugend- und Familienhotel). Hier kannst du, wenn du mal keine Lust hast dich selbst zu versorgen, z.B. auch im Restaurant des Hotels frühstücken gehen.
- Leider gibt es keinen rollstuhlgerechten Sanitärbereich, aber da wir ja alles an Bord haben, war das für uns kein Problem.
Der Brückenkopfpark
Als erstes Ausflugsziel direkt vor der Reisemobiltür hat man den Brückenkopfpark, den es seit 20 Jahren gibt und der auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau entstanden ist.
Hier kann man viel entdecken, z.B. leben über 400 Tiere in einem kleinen Zoo. Es gibt sogar eine Storchenfamilie, die in den Bäumen wohnt und wenn man Glück hat, bekommt man ein kostenloses Frosch-Pfauen-Konzert geboten. Für die kleinen Besucher gibt es tolle Abenteuerspielplätze und die Großen können sich beim Minigolf, Skaten, Beachvolleyball, oder im Kletterpark auspowern.
Regelmäßig finden hier auch Veranstaltungen statt. Schau mal in den Übersichtsplan, dort sind Verschiedene Termine im Kalender eingetragen.
Als Übernachtungsgast auf dem Stellplatz zahlt man im Brückenkopfpark übrigens einen reduzierten Eintrittspreis. Und noch kurz zur Erklärung, beim Brückenkopf handelt es sich um eine Festungsanlage, die Anfang des 19. Jahrhundert von napoleonischen Truppen erbaut wurde. Wenn dich die mehr als 2000 jährige Geschichte Jülichs interessiert, kannst du sie hier nachlesen.
In die Innenstadt an der Rur entlang
Zu Fuß, oder mit dem Rollstuhl, folgst du der Beschilderung in die Innenstadt. Am JUFA Hotel vorbei führt der Weg zur Rur und über eine kleine Holzbrücke gelangst du auf die andere Seite. Wenn du auf der Brücke mal nach rechts oder links schaust, kann es sein, dass du im Fluss einen Fliegenfischer entdeckst. Über einen befestigten Schotterweg läufst oder rollst du ganz idyllisch an der Rur entlang und gelangst so in ca. 15 Minuten ins Zentrum. Noch durch den Hexenturm und schon bist du da.
Der Rurufer-Radweg ist übrigens ideal für traumhaft schöne Radtouren geeignet. Die eine Richtung führt über Linnich bis nach Roermond und fährt man in die andere Richtung flussaufwärts erreicht man Düren. Dieser Teil der Strecke – von Düren bis Roermond sind es 110 km – ist recht eben und du brauchst keine nennenswerten Steigungen zu befürchten. Die Rur ist insgesamt 164,5 km lang und entspringt im Naturpark Hohes Venn in der Eifel, bei Roermond mündet der Fluss dann in die Maas. Von Linnich aus über Jülich, Düren und viele weitere Haltestellen kann man auch mit der Rurtalbahn bis nach Heimbach fahren und an der Rur entlang zurückradeln. Leider sind wir bisher noch nicht dazu gekommen, wollen es aber auf jeden Fall mal ausprobieren.
Der Hexenturm
Der Hexenturm ist das Wahrzeichen der Stadt Jülich und ist ein Stadttor der mittelalterlichen Stadtbefestigung, man sieht überall die Schießscharten zur Armbrustverteidigung. Mit Hexen jedoch hat der Turm nur wenig zu tun, er wurde allerdings auch als Gefängnis genutzt.
Der Handwerkerinnenmarkt
Auf dem Schlossplatz direkt vor der Zitadelle findet alljährlich der Kunsthandwerkerinnenmarkt statt und diesen besonderen Markt gibt es schon seit 1993. Eine tolle Sache, wie wir finden, denn es geht darum Frauen im Bereich Kunst und Kultur zu fördern.
Nachdem wir uns am Freitag im Städtchen mit Lebensmitteln versorgt hatten, konnten wir dort den Samstag verbummeln. Eine Vielzahl an tollen Ständen und spannende, ausgefallene und hübsche Dinge gab es hier zu bestaunen.
Und weil wir einfach nicht genug davon bekommen konnten, waren wir am Sonntagvormittag auch noch einmal dort. Viele Cafés und Eisdielen in der Stadt laden immer mal wieder zum Erholen und sich stärken ein und wir haben diese Möglichkeiten auch reichlich genutzt.
Durch die Innenstadt zur Zitadelle
Bevor wir uns am Sonntag auf den Heimweg gemacht haben, sind wir noch ein wenig über das Gelände der Zitadelle geschlendert.
Bei der Zitadelle handelt es sich um eine Schlossfestung, die, wie auch der Brückenkopf, der Verteidigung dient. Nachdem diese Bauweise in Italien entwickelt wurde, konnte die Zitadelle, als erste in Deutschland, Mitte des 16. Jahrhunderts von Alessandro Pasqualini erbaut werden.
In den Gemäuern der Zitadelle befindet sich Jülichs ältestes Gymnasium, welches schon im Jahre 1572 gegründet wurde und auch ein Museum ist hier untergebracht. Leider ist der Zugang zum Museum mit dem Rollstuhl nicht möglich. Aber vor einigen Jahren konnte ich mir das noch als Fußgänger anschauen und würde jedem, dem es möglich ist, einen Besuch empfehlen.
Aber auch über eine App kannst du dir wissenswertes aus dem Museum berichten lassen. Es handelt sich um einen kostenlosen Audioguide. Lade die App (izi.travel) und du kannst dir über die Auswahl Jülich verschiedene Berichte über die Ausstellung anhören.
Noch kurz zur Info besonders für Rollifahrer: am Schlossplatz gibt es ein rollstuhlgerechtes WC. Hierzu benötigt man allerdings den EURO-Schlüssel. Für die Fußgänger vielleicht zu wissen: Hier findest du eine Liste der Netten Toiletten in Jülich.
Ruckzuck war das schöne Wochenende vorbei und wir mit Smilla wieder daheim. Dabei haben wir uns noch gar nicht alle Sehenswürdigkeiten angeschaut. Das bedeutet also, wir werden wiederkommen.Wir können sagen, auch unser erster Kurztrip mit dem RolliReisemobil war ein voller Erfolg und wir sind immer noch total begeistert.
Falls du dich dafür interessierst wie wir zum RolliReisemoblil gekommen sind, kannst du das HIER nachlesen.
Und begleite uns doch weiter auf unseren Reisen und Ausflügen. Da wir ja erst am Anfang unserer Campingkarriere stehen, werden noch viele weitere Beiträge folgen. Wir würden uns sehr freuen!
Also bis bald und liebe Grüße
Sandy & Michaela
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