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Mit dem Rollireisemobil durch das südliche Norwegen
Pläne sind bei uns dazu da… um verworfen zu werden. Seit vier Jahren nun schon planen wir eine Reise nach Spanien. Doch bisher war die Sehnsucht nach Norwegen einfach stärker. So kam es, dass wir uns auch im März 2023 wieder auf den Weg dorthin machten. Bei unserem letzten Trip in 2021 hatten wir das südliche Norwegen ausgelassen, was wir nun unbedingt nachholen wollten. Da wir den Landweg über die Storebælt- und die Øresundbrücke nun schon kannten, entschieden wir uns für diese Reise zu einer Fahrt mit der Fähre. In diversen Facebook Gruppen hatten wir von einer neuen Fährverbindung gelesen, die vom holländischen Eemshaven zum norwegischen Kristiansand führte. Obwohl wir beide etwas Angst vor möglichem stärkeren Seegang hatten, wagten wir dieses Abenteuer. Und wir können sagen – es hat sich gelohnt!
Leider wurde diese Fährverbindung inzwischen wieder eingestellt. Trotzdem möchten wir gerne darüber berichten, denn es war eine tolle Erfahrung.
Endlich ging die Reise nach Barcelona
Nachdem Corona uns im März 2020 auf dem Weg nach Barcelona im Raum München gestoppt hat, sollte es im September 2023 endlich soweit sein. Wir machten uns auf den Weg nach Spanien.
Behindertengerechte Kabine
Nachdem wir Smilla gleich an der Türe zum Fahrstuhl parken konnten, ging es ab in die Kabine. Wir waren sehr zufrieden. Der Raum war groß genug, um mit dem großen Elektrorollstuhl zurechtzukommen, und mit zwei Einzelbetten eingerichtet. Auch das Bad war ausreichend groß und behindertengerecht ausgestattet. Begeistert hat uns auch, dass es sich um eine Außenkabine handelte, so hatten wir einen schönen Blick aufs Meer. Nach der Kabinenbesichtigung ging es ab aufs Sonnendeck, denn wir wollten natürlich nicht die Ausfahrt aus dem Hafen verpassen. Wie befürchtet war es etwas stürmisch und das Ablegemanöver verzögerte sich um ein bis zwei Stunden. Nachdem der Sturm nachgelassen hatte, ging die Fahrt raus aufs Meer. Trotzdem wurde es eine ganz schön schaukelige Angelegenheit, denn das Schiff schwankte während der gesamten Fahrt von links nach rechts. Aber es war einigermaßen erträglich. Geplante Abfahrt in Eemshaven war übrigens gegen 15:30 Uhr und die Ankunft in Kristiansand sollte am nächsten Morgen gegen 10 Uhr sein. So waren wir die ganze Nacht und ungefähr 16 Stunden mit dem Schiff unterwegs. Für diejenigen, bei denen sich auf so einer langen Fahrt Langeweile einstellt, es gibt auch einen Nightclub mit Casino. Wir haben uns hier zurückgehalten, da uns die schaukelige Fahrt schon aufregend genug war.
Wie schon gesagt, es war eine spannende, aber auch eine sehr positive Erfahrung.
Ankunft in Kristiansand
Die Einfahrt in den Hafen von Kristiansand war für uns sehr beeindruckend. In langsamer Fahrt konnten wir die wunderschöne norwegische Landschaft bestaunen. Ein wenig aufgeregt waren wir wegen der Ausfahrt vom Schiff schon. Würde alles gut klappen? Wie schon häufiger erwähnt, ist es ja durch unsere elektrische Rollstuhlrampe unterhalb der Schiebetür etwas schwierig. Doch es verlief alles problemlos, auch durch den Zollbereich wurden wir einfach durchgewunken. Nachdem wir die Fähre verlassen hatten, suchten wir uns erst einmal einen Parkplatz um die Navigation über Maps einzustellen. Das Handy hatten wir während der Fahrt ausgeschaltet, denn es kann auf der Reise über das Meer zu hohen Mobilfunkkosten kommen. Eigentlich reicht es in den Einstellungen die automatische Netzwahl zu deaktivieren, doch wir wollten auf Nummer Sicher gehen.
Kristiansand liegt im Süden von Norwegen und ist auch mit der Fähre vom dänischen Hirtshals sehr gut erreichbar. Wegen der kurzen Anreisezeit nach Eemshaven wollten wir aber die neue Fährverbindung ausprobieren. Schon kurze Zeit nach unserer Fahrt nach Norwegen wurde die Route von der Reederei Holland Norway Lines, aus Gründen fehlender Kapazität in Eemshaven, geändert. Die Rückreise mit der MS Romantika, so heißt das schöne Schiff, ging dann von Kristiansand aus zum deutschen Cuxhaven. Inzwischen gibt es diese Fährverbindung leider gar nicht mehr, denn die Reederei musste wegen Insolvenz die Fahrten einstellen. Doch zum Thema Rückreise kommen wir erst viel später.
Stavanger an der Møllebukta (Bucht am Hafrsfjord)
Von Kristiansand können wir nur soviel berichten, dass wir in Hafennähe einen Parkplatz gefunden hatten, auf dem wir zwei ruhige Nächte verbrachten. In einem nahe gelegenen Supermarkt konnten wir uns vor der Weiterfahrt noch mit Lebensmitteln eindecken. Da man auch im südlichen Norwegen Ende März noch mit Schnee rechen muss, hatten wir beschlossen, uns zügig auf den Weg an die Westküste zu machen. Das war eine gute Entscheidung, denn tatsächlich setzte noch auf dem Weg durch Kristiansand Schneefall ein, der aber zum Glück schnell wieder nachließ. Dennoch bekamen wir zu spüren, dass der Monat März auch im südlichen Norwegen ein Wintermonat ist.
Unser nächstes Ziel war das 230 Kilometer entfernte Stavanger. An der Bucht Møllebukta verbrachten wir wieder zwei Nächte auf einem großen Parkplatz und wurden morgens auch noch einmal vom Schnee überrascht. Diese Bucht gehört zum Hafrsfjord in der Provinz Røgaland. Es handelt sich hier um ein Naherholungsgebiet, welches auch mit winterlichen Verhältnissen einiges zu bieten hat. Der Badestrand lockt im Sommer viele Badegäste an, doch davon waren wir weit entfernt. Dafür hatten wir einen traumhaften Blick auf den Fjord und die Bucht. Zudem waren wir sehr beeindruckt von den drei übergroßen Schwertern, die im Fels stecken und die an eine Schlacht erinnern sollen. Im Jahre 872 n.Chr. fand diese Schlacht hier am Fjord statt und vereinigte am Ende die drei Hauptregionen (Norden, Süd-Osten und Süd-Westen). Die drei Schwerter sind das Symbol für die drei Regionen und für den Brauch der Wikinger, die ihre Schwerter in Zeiten des Friedens in den Boden rammten. Deshalb ist dieses Denkmal auch ein Zeichen für den Frieden.
Es lohnt sich auf jeden Fall einen Spaziergang an der Bucht entlang zu machen. Das funktioniert auch sehr gut mit dem Rollstuhl.
Stavanger am Yachthafen
Dann machten wir uns mit Smilla wieder auf den Weg…ganze sieben Kilometer weit. Puh, was waren wir geschafft nach solch einer langen Fahrt. Zur Erklärung: Von diesem Ausgangspunkt konnten wir einfach stromsparender mit dem Elektrorollstuhl unterwegs sein. Das war schon wesentlich entspannter und so war es uns möglich die nächsten drei Nächte in Stavanger am Yachthafen stehen zu bleiben, die Innenstadt und den großen Hafen zu besichtigen.
Der Yachthafen liegt im Stadtteil Hillevåg. Von hier aus ist die Stavanger Innenstadt in ca. 1,5 Kilometern fußläufig und auch sehr gut mit dem Rollstuhl erreichbar. Stavanger hat 146.000 Einwohner und ist damit die viertgrößte Stadt in Norwegen und für uns absolut sehenswert.
Stavanger – Wäschetag
Nach dem Motto ‚erst die Arbeit – dann das Vergnügen‘, suchten wir nach einer Wäscherei. Diese fanden wir auf dem Weg in die Innenstadt und der Eingang war sogar ebenerdig, sodass wir problemlos mit dem Rolli reinkamen. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit – wie eigentlich überall in Skandinavien. Diese Erfahrung konnten wir zumindest machen. Allerdings ist auch das Wäsche waschen lassen nicht ganz günstig – 15 Euro haben wir für eine Waschladung und den Trockner bezahlt. Aber auf Reisen empfinden wir es schon als richtigen Luxus, wenn wir den Stapel mit frisch gewaschener Wäsche in die Hand gedrückt bekommen und sie nur noch in die Schränke räumen müssen.
Solange wir auf die fertige Wäsche warteten, schauten wir uns ein wenig in der Umgebung um. Direkt gegenüber der Wäscherei lag ein kleiner See, an dem einiges los war. Viele Leute spazierten um das Wasser und eine große Gruppe von Schülern, die allesamt in rot/weiß und mit roten Mützen gekleidet waren, feierten hier ihren Schulabschluss.
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Stavanger – mit dem Rolli durch die City
Nachdem die Hausarbeit erledigt war, war dann endlich Zeit für Sightseeing. Stavanger gehört übrigens zu den ältesten Städten Norwegens. Die Stadt bekam Anfang des 12. Jahrunderts das Stadtrecht und war sogar Bischofsitz. Der Dom war leider zu der Zeit unseres Besuchs wegen Restaurierungsarbeiten vollkommen verhüllt. Früher war Stavanger eine Industriestadt, in der die Herstellung von Fischkonserven von großer Bedeutung war. Doch inzwischen ist sie die Hauptstadt des Erdöls in Norwegen – es gibt sogar ein Erdölmuseum in der Stadt, welches du im Hafengebiet finden kannst. Wir interessierten uns aber mehr für die schöne Stadtgestaltung mit den freundlichen bunten Häusern und der tollen Streetart. Kultur ist in Stavanger ein wichtiger Teil der Stadt, die schon einmal den Tilel Kulturhauptstadt Europas (2008 zusammen mit Liverpool) erhalten hat.
Stavanger – am Hafen
Vom Zentrum aus erreicht man in wenigen Schritten, oder mit dem Rollstuhl in wenigen Metern, das Hafengebiet von Stavanger. Für den kleinen Hunger kannst du hier fangfrischen Fisch kaufen, der von den Fischern direkt von ihren Fischerbooten aus angeboten wird. Doch es gibt nicht nur Fischerboote, auch Kreuzfahrtschiffe haben hier ihre Anleger. Zum Beispiel kann man von Hamburg oder Kiel aus Kreuzfahrten in den hohen Norden unternehmen. Von Stavanger aus sind aber auch Fjordkreuzfahrten oder Bootstouren in den ca. 45 Kilometer weit entfernten Lysefjord möglich. Solche Abenteuer wollten wir uns für später aufheben. So streiften wir an den Kaimauern entlang und ließen uns von Land aus beeindrucken.
Auf nach Førde
Von Stavanger aus folgten wir wieder der E39. Diese führt nach einigen Kilometern in den Byfjordtunnel, der mit einer Länge von knapp 6 Kilometern und gute 220 Meter unter dem Meeresspiegel liegend weltweit zu einem der längsten und tiefsten Unterwassertunnel gehört. Das Tunnel- und Brückenfahren finden wir immer wieder spannend und besonders, auch wenn es in Norwegen unzählige Tunnel und Brücken gibt. Richtung Førde kamen wir auf der 100 Kilometer langen Strecke auch noch in den Genuss einer kleinen Fährfahrt. Wenn man diese Route ins Navi eingibt, werden einem diese 100 Kilometer mit einer Fahrzeit von 2 Stunden 10 Minuten angegeben. Wir rechnen immer zwischen einer halben bis ganzen Stunde dazu, denn wir sind ja sehr gemütlich und entspannt unterwegs. Das zeigt auf jeden Fall, dass man die Straßenverhältnisse überhaupt nicht mit denen in Deutschland vergleichen kann. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Norwegen liegen meist bei 80 bis 90 Km/h. Und wenn eine Baustelle angesagt ist, kann es schon mal einige Minuten dauern bis es weitergeht. Manchmal wird die Fahrzeugschlange durch ein Baustellenfahrzeug, welches innerhalb der Baustelle immer nur hin und zurück fährt, hindurchgeleitet. Natürlich kann es auch sein, dass man auf eine Fährverbindung mal etwas länger warten muss. Also ungeduldig sollte man auf einer Reise durch Norwegen ganz sicher nicht sein.
Førde i Hordaland – Ein kleiner Ort an der Westküste
Der Ort Førde ist wirklich klein, bietet aber immerhin einen kleinen Lebensmittelladen und auch einen ebenso kleinen Parkplatz. Diesen nutzten wir für eine Übernachtung und schauten uns bei der Gelegenheit ein wenig um. Dabei stießen wir auf einen hübschen Rundwanderweg, der auch mit Rollstuhl gut zu befahren ist. Sehr schöne Skulpturen, Sitzgelegenheiten und Fischerhütten sind hier angelegt. Mehr haben wir hierzu leider nicht zu berichten, doch die Bilder gefallen uns selbst so gut, dass wir sie gerne mit dir teilen möchten.
Søvik – Haare waschen mit Fjordwasser
Von Fjørde aus ging die Fahrt erst einmal weiter über die E39. Später entschieden wir uns zur Abwechslung mal über eine kleine Nebenstraße zu schleichen. Für uns schon wieder ganz schön aufregend, denn diese Nebenstraßen sind oft gerade mal so breit, dass man denkt, es könne sich nur um Einbahnstraßen handeln. Zum Glück gibt es alle paar Hundert Meter Ausweichbuchten und die Norweger sind nicht nur grundsätzlich freundlich sondern dazu noch sehr rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer, was uns die Fahrt schon erheblich erleichterte.
Nur knappe 30 Kilometer von Bergen entfernt machten wir am Buena Kai einen Übernachtungshalt. Dieser liegt nahe des Lysekloster am Bjørnafjord. Beim Lysekloster handelt es sich um eine alte Ruine einer Mönchsabtei. Von hier aus könnte man mit einem Boot, welches rollstuhlgerecht sein soll, zur Insel Lysøya übersetzen. Zu der Zeit, als wir dort waren, fuhr dieses Boot allerdings nicht. Wir konnten nur einen einsamen Fliegenfischer im Fjord beobachten – sonst war nicht viel los. Uns war es aber sehr recht, so konnten wir die Ruhe am Wasser genießen und uns für den Besuch in Bergen aufhübschen. Leider war unser Frischwassertank schon ganz schön geleert. Aber…Probleme sind ja da, um gelöst zu werden. So kamen wir auf die Idee ein paar Liter Wasser aus dem Fjord zu holen, dieses abzukochen und uns damit die Haare zu waschen. Hat geklappt…frisch gestylt konnten wir uns wieder unter die Leute wagen.
Eine Woche in Bergen
Am nächsten Morgen ging die Fahrt dann weiter nach Bergen. Nach nur einer guten Stunde Fahrtzeit und etwa 34 Kilometer später stellten wir Smilla auf dem Parkplatz am Hurtigruten Terminal ab. Ca. 13 Euro hat uns hier das Parkticket für 5 Stunden Parkzeit gekostet. So konnten wir uns erst einmal in Ruhe umsehen und diese wunderschöne Stadt bestaunen. Von diesem Parkplatz aus ist es nur ein guter Kilometer Gehstrecke durch die Stadt bis zum Fischmarkt im Hafen.
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Fischmarkt in Bergen
Als wir Anfang April Bergen erreichten, gab es nur weinige Stände am Hafen, die Fisch und andere Leckereien im Außenbereich anboten. Wer den großen Außenmarkt erleben möchte, muss in der Sommerzeit ab 1. Mai nach Bergen fahren. Trotzdem gibt es auch im Winter in der angrenzenden Markthalle ein reichhaltiges Angebot zu bestaunen, da diese ganzjährig geöffnet ist.
Im 13. Jahrhundert schon entwickelte sich der Fischmarkt, zu dem die Fischer aus den nahegelegenen Fischerdörfern mit ihren Fischbooten hinruderten, um ihre Ware anzubieten. Seit dem 16. Jahrhundert hat der Markt seinen Platz am jetzigen Standort im Hafen. Die moderne Markthalle wurde aber erst 2012 eröffnet. Sie ist ebenerdig gebaut und dadurch problemlos mit Rollstuhl zu befahren. Es war nicht viel los und so konnten wir uns in Ruhe umsehen und das besondere Angebot von Fisch und Meeresfrüchten – wie Trockenfisch, Königskrabben und Seeigel – bewundern.
Historisches Hanseviertel Bryggen
Nach dem Fischmarkt drehten wir noch eine Runde um den Hafen von Bergen. Die wunderschönen Giebelhäuser gehören zum historischen Hanseviertel Bryggen. Nachdem die ersten Handelskontore im 14. Jahrhundert erbaut wurden, brannten sie im Jahre 1702 bei einem verheerenden Feuer komplett ab. Trotzdem wurde das Viertel in historischer Bauweise aus Holz wieder aufgebaut und Anfang des 20. Jahrhunderts um die schicken Steinhäuser erweitert. 1979 wurde Bryggen sogar zum Weltkulturerbe ernannt.
Wir haben es uns natürlich nicht entgehen lassen uns die alten Holzgebäude anzuschauen. Mit dem Rolli kommt man gut durch die engen Gassen, aber leider meist nicht in die Häuser hinein. Man könnte hier nämlich noch ein paar Euro loswerden, da sich in den Denkmalgeschützen Bauten u.a. noch einige Geschäfte, Handwerksbetriebe und Kunstateliers befinden.
Läuft man noch ein Stück weiter, erreicht man die alte Festungsanlage Bergenhus. Diese wurde im 13. Jahrhundert errichtet und Bergen war zu dieser Zeit sogar die Hauptstadt Norwegens. Seit 2002 haben die Marineschulen und weitere militärische Einrichtungen hier ihren Sitz. Das Gelände ist parkähnlich angelegt, so dass man hier auch mit dem Rollstuhl bequem durchspazieren kann.
Mit dem Rollstuhl in die Fløibahn
Nur etwa 400 Meter Fußweg von der Fischhalle im Hafen entfernt liegt die Station der Fløibahn. Die Standseilbahn soll die einzige in ganz Skandinavien sein. Dieses Erlebnis wollten wir uns nicht entgehen lassen. Obwohl wir nicht wussten, ob man die Bahn auch mit Rollstuhl nutzen kann, machten wir uns auf den Weg zur Bahn. Und tatsächlich ist die Station und die Fløibahn barrierefrei. Für Rollstuhlfahrer gibt es sogar eine separate Wegführung durch die Station und mit einem Aufzug gelangt man an den für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen reservierten Eingangsbereich der Bahn – wir waren begeistert. In gemäßigtem Tempo und ca. 6 Minuten Fahrzeit arbeitet sich die gemütliche Bahn den 320 Meter hohen Berg Fløyen hoch. Auch oben auf dem Berg ist alles mit dem Rollstuhl gut befahrbar. Sogar ins Restaurant und in den Souvenirladen kommt man mit dem Rolli. Die Mitarbeiter sind überaus freundlich und hilfsbereit. Das größte Highlight war für uns der traumhafte Ausblick über die Stadt Bergen und den Hafen.
Kleine und auch große Kinder kommen dort oben auf ihren Spaß, denn es gibt einen schönen Spielplatz, einen Trollwald, Kletterparcours und Lehrpfade. Über angelegte Wanderwege kann man auch zu Fuß den Berg erklimmen oder nach der Bahnfahrt nach oben wieder runterwandern. Gerne hätten wir den Wanderweg genutzt, doch obwohl wir eine mobile Zusatzbatterie für den Rollstuhl dabei hatten, nahmen wir für den Rückweg wieder die Bahn. Die Zusatzbatterie haben wir uns vor allem deshalb angeschafft, damit es uns nicht mehr passieren kann, dass wir auf einer Wanderung mit dem Rolli wegen lehrgefahrenem Akku liegenbleiben. Dies war uns ja schonmal an der Zugspitze passiert. Das war ein nicht ganz so schönes Erlebnis. Falls dich interessiert, was los war…Hier kannst du nachlesen, was uns passiert ist.
Wanderbegeisterte werden in Bergen und der Umgebung auch auf ihre Kosten kommen, denn die Stadt ist von 7 Bergen umgeben, die zu wunderschönen Touren einladen. Ihre Namen sind Sandviksfjellet, Fløyfjellet, Rundemanen, Ulriken, Løvstakken, Damsgårdsfjellet und Lyderhorn. Davon ist der Ulriken mit 643 Meter der höchste Gipfel.
Ins barrierefreie Schwimmbad
Zum Ende unseres Aufenthalts in Bergen wollten wir uns noch ein wenig Wärme gönnen, denn Mitte April kann es in Norwegen noch winterlich kalt sein. Dazu besuchten wir das Hallenbad AdO Arena in der Stadt. Natürlich wurden wir auch hier alles andere als enttäuscht was Barrierefreiheit und Freundlichkeit angeht. Schon die Behindertenparkplätze sind so groß und breit, dass wir seitlich ausreichend Platz hatten, um die Rollstuhlrampe von Smilla ausfahren zu können. Das haben wir in Deutschland bisher selten gesehen. Aber auch das Schwimmbad ist sehr gut auf Menschen mit Behinderung eingestellt. So gibt es verschiedene Arten von hauseigenen Rollstühlen, mit denen man sich im Bade- und Sanitärbereich bewegen kann. Nachdem wir uns in einem der sehr schönen und großzügigen Kabinen für Rollstuhlfahrer umgezogen hatten, konnten wir ein paar entspannte Stunden im Badebereich verbringen. Aus dem kleinen, aber gut beheizten Becken wollten wir kaum noch rauskommen. War es doch einfach zu schön, sich mithilfe von Poolnudeln durch das warme Wasser treiben zu lassen. Poolnudeln und Schwimmbretter kann hier auch kostenlos ausleihen.
Abschied von Bergen
Bevor es in unserem Bericht weitergeht, wollen wir noch kurz auf unseren Stellplatz zu Sprechen kommen. Wir hatten uns gegen einen Campingplatz, sondern für den Parkplatz von Ikea entschieden. Das hört sich erst einmal vielleicht komisch an, aber wir hatten die Information bekommen, dass es außerhalb der Sommermonate geduldet wird, wenn hier ein paar Reisemobile zur Übernachtung stehen. Die Möglichkeit haben wir genutzt und hatten auch keine Probleme. Normalerweise machen wir uns unser Frühstück ja immer selbst in Smilla, aber hier haben wir uns mal verwöhnen lassen. Es hat schon Spaß gemacht, einfach mal fertige Teller zu greifen und die Leckereien zu genießen. Uns hat es wirklich gut geschmeckt. Übrigens gibt es bei Ikea in Norwegen Rollstühle und elektrische Scooter mit Einkaufskörben, die man sich kostenlos ausleihen kann. Und für den Notfall befinden sich im Treppenbereich auch Escape Chairs, also Rettungsstühle mit denen Menschen mit Gehbehinderung über die Stufen gerettet werden können. Finden wir richtig stark und war uns bis dahin in Deutschland noch nicht aufgefallen.
Was wir an diesem Parkplatz noch sehr praktisch fanden, war die Möglichkeit gleich von hier aus mit dem Bus in die Innenstadt zu fahren. Es handelt sich um einen kostenlosen Shuttlebus, der ausschließlich zwischen Ikea und der Innenstadt pendelt. Eigentlich ist dieser auch für Rollstuhlfahrer nutzbar, aber leider hatte die Busfahrerin ein Problem den großen Elektrorollstuhl während der Fahrt zu sichern. Das war aber nicht schlimm, nur wenige Meter weiter befand sich eine weitere Bushaltestelle für die Stadtbusse. Hier konnten wir problemlos mit dem Rolli einsteigen und bequem in die Innenstadt kommen.
Da uns Ikea keine Schwierigkeiten wegen der Übernachtung machte, entschieden wir uns, auch noch die Ostertage dort zu verbringen. Zwar war der Laden natürlich an den Feiertagen geschlossen, doch so konnten wir uns vor der Weiterfahrt noch ein wenig in Smilla ausruhen. An den Feiertagen war es schön ruhig auf dem Platz und ums Eck gab es noch einen Lebensmittelladen, in dem wir vorher noch unsere Vorräte auffüllen konnten. So verbrachten wir ganz gemütlich das Osterfest bei Ikea.
Weiter Richtung Norden nach Matre
Von Bergen aus führte die Fahrt noch ein wenig weiter Richtung Norden. Nach nur kurzer Fahrtstrecke fanden wir eine Gasstation, bei der wir unsere Gasflaschen füllen lassen konnten. Juhuuu, das wird bei uns immer gefeiert. Da wir ja nur zwei kleine, also 5 Liter Gasflaschen an Bord haben, kann es schonmal knapp werden, was das Heizen angeht. Wir sparen schon immer Gas, da wir fürs Kochen einen kleinen Campingkocher benutzen und der Kühlschrank über Strom läuft. Doch Heizen ist schon ein großes Thema, wenn man im Frühjahr in Norwegen unterwegs ist. Wie du auf den Fotos sehen kannst, landeten wir Mitte April auch noch einmal im Schnee. Die E39 war aber frei und sehr gut befahrbar. So waren wir entspannt und gönnten uns einen kleinen Halt auf einem Parkplatz im Schnee.
Die nächste Nacht verbrachten wir am Fjord bei Matre. Wer Ruhe und Idylle sucht, ist hier genau richtig. Der kleine Parkplatz direkt am Wasser war frei und so stellten wir Smilla so ab, dass wir die Fischer, die hier auch ihren Zugang zu ihren Booten haben, nicht störten. Am nächsten Tag erkundeten wir die Umgebung. Über eine kleine Brücke kamen wir in den Ort, wo es einiges zu bestaunen gab. Als erstes kamen wir am Institut für Meeresforschung vorbei. Sehr interessante Schautafeln informieren hier über die Arbeit des Instituts, welches mit rund 1.050 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu den größten Instituten für Meeresforschung Europas gehört. Unter anderem geht es um den Schutz von Arten und Lebensräumen der Tiefsee in den Nordmeeren.
Direkt im kleinen Örtchen Matre gibt es dann noch ein kleines Museum zum Thema Widerstandskämpfe im 2. Weltkrieg. Obwohl das Museum zu dieser Zeit geschlossen war, fanden wir es ganz interessant und beeindruckend die Informationen auf den Schautafeln zu lesen und uns umzuschauen.
Nach einer weiteren Nacht am Fjord endete hier unsere Fahrt Richtung Norden. Wir fuhren wieder etwas südlicher und folgten der E16 Richtung Osten bis nach Flåm.
Auf nach Flåm
Auf ungefähr halber Strecke nach Flåm führt die E16 am Vangsvatnet vorbei. Die Strecke am fast 8 Quadratkilometer großen See entlang war auch schon ein Highlight unserer Fahrt. Bei traumhaftem Sonnenschein war ein Halt hier einfach Pflicht. Immer wieder zu einem Stopp haben uns aber auch die zum Teil atemberaubend schönen Wasserfälle verführt. Wenn wir da jedes Mal nachgegeben hätten, wären wir wahrscheinlich jetzt noch in Norwegen unterwegs, denn es gibt unzählige davon und gefühlt an jeder Ecke. Gefühlt gibt es auch nicht viel weniger Tunnel, und auch manches Mal sorgen sie für ein spektakuläres Erlebnis. Besonders wenn sie so schön beleuchtet sind.
Am frühen Abend kamen wir dann in Flåm an und entschieden uns auf den terrassenförmig angelegten Campingplatz zu gehen. Hier hatten wir am nächsten Morgen eine phantastische Aussicht auf die umliegenden Berge, den Fluss und auf einen Teil des Ortes Flåm.
Die Flåmbahn
Und obwohl es sich bei Flåm um einen reinen Touristenort handelt, sind wir extrem begeistert von unseren Erlebnissen dort. Mit einer Shopping Tour fing das Vergnügen an, gefolgt von einem Besuch im Flåmsbana Museum. Hier kannst du alles über die Geschichte der Flåmbahn und die Herausforderungen ihres Baus erfahren. Die Strecke der Flåmbahn soll nämlich eine der steilsten Bahnstrecken der Welt sein. Und das Museum ist auch noch mit Rampen ausgestattet, sodass man auch als Rollstuhlfahrer alles besichtigen kann. Doch am großartigsten fanden wir, dass sogar die Flåmsbahn rollstuhlgerecht ist. Denn auch hier gibt es eine große Rampe, über die man in den Zug hineinkommt. Leider können wir noch nicht über die Fahrt mit der historischen Bahn berichten, da wir bei diesem Besuch nicht damit gefahren sind. Doch das werden wir auf jeden Fall bei unserer nächsten Norwegenreise nachholen. Man sollte ja immer noch Ziele haben. Die 20 Kilometer lange Strecke der Flåmsbahn führt durch das Flåmstal zum auf das auf 866 Meter hoch gelegene Myrdal. Hier kann man in die Bergenbahn umsteigen, um nach Bergen oder Oslo zu fahren.
Future of the Fjords – Mit dem Elektroboot durch den Fjord
Den letzten Tag in Flåm hatten wir uns für eine Schiffsfahrt durch den Fjord reserviert. Zum ersten Mal ist uns dieses besondere Boot in einer „Wunderschön“-Sendung im TV aufgefallen. Sehr interessiert waren wir damals daran, dass es auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist, da man auf dem Außendeck von einer Ebene auf die nächste gelangt. Im Hafen von Bergen konnten wir dieses tolle Schiff zum ersten Mal live bestaunen. Hier in Flåm reizte uns das besondere Erlebnis und die Fahrt war schnell gebucht. Über eine große, angelegte Rampe kann man bequem auf das Boot rollen und anschließend die grandiose Aussicht auf dem Außendeck genießen – oder man macht es sich im Innenbereich gemütlich. Das machten wir nach einiger Zeit, denn ein eisiger Wind zog durch den Fjord. Und wenn der Körper sowieso schon ein Problem mit der Kälte-Wärme-Regulierung hat, kann das sehr unangenehm werden.
So waren wir glücklich, dass wir uns im Heckbereich am großen Panoramafenster von der vorbeiziehenden Natur beeindrucken lassen konnten. Hier ist ausreichend Raum um auch mit dem großen Elektrorollstuhl Platz zu finden. Das Schiff fährt täglich und die Fahrt durch den Fjord dauert 1 – 2 Stunden. Zwischendurch wird sogar ein Halt direkt an einem Wasserfall gemacht. Nach einem kurzen Stopp in Gudvangen geht die Fahrt dann wieder zurück nach Flåm. Auch der Ausstieg vom Schiff hat super geklappt und das Bordpersonal war wie immer in Norwegen äußerst freundlich und hilfsbereit. Wir können den Ausflug mit der Future of the Fjords einfach nur empfehlen.
Durch die Telemark Richung Süden
Nach den Tagen in Flåm entschieden wir uns den Heimweg anzutreten. Es ging also wieder Richtung Süden über die Norwegische Landschaftsroute Hardanger, die aufs Hardangervidda führt. Dies ist eine Hochebene und auch der größte Nationalpark Norwegens. Entlang des Sørfjord, ein Fjordarm des Hardangerfjords, verläuft die Strecke bis Odda. Wir fuhren weiter auf die E134, die Haukelivegen. Diese Straße verbindet das westliche mit dem östlichen Südnorwegen und führt über das Haukelifjell, eine Gebirgsregion in den Provinzen Telelmark und Vestland – die Schneemassen dort waren beeindruckend. Doch bevor wir die E134 erreichten, überraschte uns ein phantastischer Blick auf einen Wasserfall, der unterhalb der Straße hindurchfloss. Die Låtefossbrücke, die über den Wasserfall führt, ist ein beliebtes Reiseziel. Das haben auch wir erkannt und einen spontanen Stopp eingelegt.
Am Ende dieser Tagesetappe fanden wir einen kleinen Parkplatz, wo wir noch eine kleine Abendmahlzeit zu uns nehmen und die folgende Nacht im Schnee verbringen konnten.
Letzte Etappe Richtung Kristiansand zur Fähre
Am nächsten Tag führte uns die letzte Etappe auf dem Weg nach Kristiansand vorbei am See Nisser. Dieser ist 35 Kilometer lang, ist der größte See der Telemark und der 10. größte von Norwegen. Am See vorbei führt die landschaftlich abwechslungsreiche Reichsstraße 41 bis hinunter nach Kristiansand. Wir fanden es auch traumhaft schön – bis zu dem Zeitpunkt, als uns eine Großbaustelle stoppte. Wären wir nur einige Minuten früher an dieser Stelle angekommen, hätten wir diese vielleicht noch passieren können. Nun war man jedoch schon dabei die Straße zu sperren und wir hatten keine Chance mehr durchzukommen. Ein Arbeiter war so freundlich uns Ausweichstrecken zu empfehlen, wofür wir sehr dankbar waren. Eine Möglichkeit war, wieder zurückzufahren und eine etwas längere Strecke zu wählen. Die zweite Möglichkeit bestand darin, ganz in der Nähe eine Fähre zu nehmen und auf der anderen Seite des Sees weiter zu fahen. Das erschien uns angenehmer, als zurückzufahren und noch zusätzlich einen Umweg zu nehmen. Wir machten uns also auf die Suche nach der Fähre. Der Anlegeplatz war schnell gefunden, doch weit und breit war kein Schiff zu sehen. Ein Schild wies darauf hin, dass die Fähre eine Mittagspause einlegte und es um 15 Uhr weitergehen sollte. Kein Problem für uns – dachten wir…
Nach zweistündiger Wartezeit war unsere Überraschung groß als wir die Fähre endlich entdeckten. Auf dem folgenden Foto kannst du erkennen, was uns so erstaunte.
Da unsere größte Sorge ja immer unserer Smilla gilt, bzw. in diesem Fall der Rollstuhlrampe unter dem Auto, wurden wir beim Anblick dieser winzigen Seilfähre ziemlich nervös. Trotzdem waren wir mutig und wagten den Versuch, als zweites Fahrzeug hinter das vor uns fahrende Wohnmobil, auf das Boot zu kommen. Inzwischen war uns schon schlecht vor Aufregung – und das nicht umsonst. Denn sobald wir mit den Vorderrädern auf dem Boot waren, sollte das Wohnmobil ein Stück vorfahren. Dadurch hob sich das Boot auf unserer Seite an und wir setzten wie befürchtet mit der Rampe auf und kamen weder vor noch zurück. Nun wirkte auch der Fährmann, der bis dahin zuversichtlich war, dass alles gut klappen würde, etwas aufgeregt. Zum Glück ließ er das Wohmobil gleich wieder auf dem Boot zurück setzen, sodass das Boot wieder tiefer ins Wasser sank und unsere Rampe freigab. Total erleichtert legten wir den Rückwärtsgang ein und verließen so schnell es ging den Fähranleger. Der Bootsführer war wahrscheinlich ebenso froh darüber, dass er uns wieder losgeworden war, denn er machte sich unverzüglich auf den Weg ans andere Ufer des Sees, und beachtete nicht mehr die Warteschlange an Autos, die sich hinter uns gebildet hatte.
Das war eine Aufregung, die wir uns so schnell nicht wieder wünschen!
Schön war, dass wir nach dieser Aktion noch ein paar letzte traumhafte Eindrücke und Erinnerungen mitnehmen konnten…
Das Ende unserer zweiten wunderschönen Norwegenreise
Nachdem dem wir den Schrecken verdaut hatten, machten wir uns dann endlich auf den Weg nach Kristiansand. Für den nächsten Vormittag war ja das Fährschiff nach Cuxhaven gebucht. Um ausgeruht auf die Fähre gehen zu können, verbrachten wir wie auf dem Hinweg auch diesmal die Nacht auf dem kleinen Parkplatz in der Nähe des Hafens.
Am Morgen der Abfahrt durften wir noch einige Stunden am Check Inn Terminal verbringen, diese Zeit nutzten wir für ein kleines Frühstück. Am frühen Nachmittag dann hatten wir unsere Kabine bezogen und freuten uns auf die Rückfahrt. Diese sollte auch wieder ca. 16 Stunden dauern, also die ganze Nacht über. Zum Glück gab es bei dieser Fahrt keinen Seitenwind, sodass das Schiff ruhiger im Wasser lag und wir dadurch besser schlafen konnten.
Bei ebenso sonnigem Wetter wie bei der Abfahrt in Kristiansand, liefen wir auch am nächsten Morgen in Cuxhaven ein. Als erstes suchten wir, nachdem wir mit Smilla die Fähre verlassen hatten, den Stellplatz direkt am Jachthafen auf. Dieses auf der „Platte“ stehen ist zwar wenig idyllisch, doch wir wollten mal schauen, wie es sich anfühlt direkten Blick aufs Meer zu haben und die ein- und ausfahrenden Schiffe beobachten zu können. Außerdem wollten wir uns mal wieder in Cuxhaven umsehen, da unser letzter Besuch hier schon einige Zeit her war. Leider machte uns die elektrische Rollstuhlrampe einen Strich durch die Planung. Sie ließ sich einfach nicht mehr ausfahren. Das bedeutete, wir besorgten uns erst einmal ein „kleines Fischerfrühstück“ als zweite Mahlzeit, genossen den Tag im Liegestuhl vor Smilla und verließen den Stellplatz am nächsten Morgen um die letzten Kilometer bis zu unserem Zuhause in Angriff zu nehmen. Übrigens erledigte sich das Problem mit der Rampe von ganz alleine wieder. Was das Übel war, konnten wir nicht mehr feststellen, sie funktionierte plötzlich wieder.
Nun ja, das ist zwar einerseits schade, weil uns eine schöne Zeit in Cuxhaven entgangen ist, aber so haben wir einen Grund, diesen Besuch bald mal nachzuholen. Erst einmal waren wir aber froh, gut wieder zuhause angekommen zu sein!
Norwegen hat uns auch dieses Mal wieder total begeistert. Durch die Bilder und die Erinnerungen werden wir so mit Glücksgefühlen durchflutet, dass es sich anfühlt, als wären wir gestern erst dort gewesen. Und gleichzeitig wird man beim Schreiben von solch einer großen Sehnsucht erfasst, dass man am liebsten gleich wieder losfahren möchte. Wir können es nur jedem empfehlen, sich auch mit Rollstuhl auf das Abenteuer Norwegen einzulassen. Es gibt auch dort ausreichende Möglichkeiten das Land mit Rollstuhl zu erkunden.
– Gib deinem Mut die Freiheit die Welt zu entdecken! –
Bis bald und liebe Grüße
Sandy & Michaela
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