Hier wollen wir dir mal Smilla vorstellen, also ein paar Einblicke in den Innenraum und Infos zu den technischen Daten geben.

Unsere Smilla ist, wie ihr sehen könnt, ein blauer Opel Movano Kastenwagen (2,3 BiTurboDiesel, 125 kW 170 PS, 3,5t) mit einem behindertengerechten Ausbau. Solch ein Fahrzeug wird auch Reha Camper genannt. Das bedeutet, das Fahrzeug ist so ausgebaut, dass man sich im Innenraum im Rollstuhl bewegen kann. Der Mittelgang ist so breit, dass man mit dem Rolli komplett an der Küchenzeile vorbei bis in den Badbereich rollen kann. 

Damit man mit dem Rollstuhl überhaupt bequem in den Wagen reinkommt, ist im Einstiegbereich unterhalb des Bodens ein Kassettenlift (Modell K90/Tragfähigkeit 300 kg) verbaut. Mithilfe einer elektrischen Bedienung fährt man die Rampe aus und senkt sie auf den Boden ab. Nun kann man mit dem Rollstuhl auf die Rampe rollen und sich hochfahren lassen.

Unterwegs hatten wir allerdings ein Problem. Es gab nämlich unterhalb des Kassettenlifts nur noch wenig Bodenfreiheit, wodurch wir zum Teil große Schwierigkeiten hatten, über die doch häufig vorkommenden Bremsschwellen auf den Straßen zu kommen. Hier besteht schnell die Gefahr auf diesen „Huckeln“ hängen zu bleiben. Deshalb beschlossen wir schnell, Smilla höher legen zu lassen. In einer guten Fachwerkstatt konnte man uns helfen und den Umbau vornehmen. Das System zur Fahrzeughöherlegung nennt sich „Spaccer“. Aus Spezialaluminium werden Spiralringe gefertigt, ober- oder unterhalb der Federn eingesetzt und am Ende nimmt der TÜV den kleinen Umbau ab. Wir sind damit sehr glücklich, da es sich nun doch viel entspannter fahren lässt.

Im Bereich vor dem Bad sind an der Decke Haltegriffe (Triangelgriffe) angebracht, so kann man sich vom Rollstuhl aus auf die Toilette umsetzen. Gegenüber befindet sich ein ausziehbares Waschbecken und darüber die Dusche. Damit wir beim Duschen nicht das ganze Auto unter Wasser setzen, gibt es einen Duschvorhang, der sich rund um den Badbereich schließen lässt. Sollte der Rolli mal sehr verdeckt sein, kann man die Dusche außen zur Reinigung nutzen, oder auch eine Freiluftdusche nehmen.

Die Küche beginnt bei uns erst hinter der Schiebetür, so kann man im Einstiegsbereich bequem mit dem Rollstuhl rangieren. Neben einer Kompressorkühlbox ist hier die Spüle und ein Gaskocher eingebaut. Hierunter gibt es noch zwei Schränke und zwei Schubladen und über der Küchenzeile ist ein Hängeschrank angebracht. An der Küchenfront befindet sich die elektrische Bedieneinheit für Gas-, Strom und Wasser.

Die lange Sitzbank versteckt das Bett und ausgezogen ergibt sich eine Liegefläche von 1,30 m x 2,00 m. Unter dem Bett sind Elektrik, Frisch- und Abwassertank.
Über dem Bett können wir in zwei weiteren langen Hängeschränken unsere Klamotten verstauen.

Zum Frühstück oder gemütlichem Essen können wir uns einen Tisch ausklappen, der an der Wand hinter dem Fahrersitz an einer Schiene angebracht ist. Auch arbeiten kann man hier gut.

Im Boden ist ein Smartfloor Fahrzeugboden integriert. Das bedeutet, dass eine Bodenplatte mit Lochschienen verbaut ist, über welche der Rollstuhl für den Transport mit einem Rollstuhlrückhaltesystem gesichert werden kann. Bei unserem System verbinden vier Sicherungshaken, Retraktoren genannt, die Rollstuhlsicherungsösen mit den Schienen im Boden.

Wie funktioniert das nun? Du brauchst einfach nur die Bodenstücke der Retraktoren in die Lochschienen drücken und einrasten lassen, anschließend kannst du die Haken am ausziehbaren Gurt in die Sicherungsösen am Rolli einhaken und die Gurte spannen. Und schon steht der Rollstuhl bombenfest verzurrt und es kann nichts mehr passieren.

Fahrer- und Beifahrersitz sind, wie in fast allen Reisemobilen, durch Drehkonsolen schwenkbar. So lässt sich gemütlich am Tisch sitzend frühstücken. Ganz flott sind wir aber auch wieder abfahrbereit und können losdüsen…